
Fanatismus besteht darin, seinen Standpunkt zu verdoppeln, nachdem man die Richtung verloren hat
Warum wird jemand zum Fanatiker? Weil er von seiner Weltanschauung so überzeugt ist, dass er sie unter allen Umständen durchsetzen will – und weil er unbedingt Recht haben muss. Doch wer sich in Fanatismus flüchtet, der kann kaum von sich behaupten, vernünftig oder gebildet zu sein. Fanatismus hat nichts mit Stärke oder Überzeugungskraft zu tun – es ist Engstirnigkeit, und sie führt zu nichts Gutem.
Man kann es vergleichen mit Jugendlichen, die in Konflikten zuschlagen. Ihnen fehlen oft die richtigen Argumente, die passenden Worte, um ihre Gedanken, Emotionen oder ihren Standpunkt zu erklären. Stattdessen sprechen die Fäuste. Genau das passiert, wenn jemand nicht gelernt hat, seine Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen. Je begrenzter das Vokabular, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Aggression oder Gewalt die „Sprache“ ersetzt.
Im Klartext: Wer keine Worte findet, greift zu Taten – oft zu falschen. Das ist nicht nur traurig, sondern auch gefährlich, denn Kraft und Muskeln ersetzen keine Bildung und keine Fähigkeit zur Reflexion.
Doch hier liegt die Lösung: Bildung und Sprache sind der Schlüssel. Sie helfen Dir, Dich klarer auszudrücken, Deine Emotionen zu benennen und konstruktiv zu handeln, statt destruktiv zu reagieren. Wer seine Gedanken in Worte kleiden kann, braucht keine Fäuste. Wer seine Emotionen versteht und sie ausdrücken kann, der wird gehört – und respektiert.
Erweitere Dein Vokabular. Lerne, Deine Gedanken und Gefühle bewusst zu formulieren, und lass Dich nicht in die Falle von Aggression oder Fanatismus ziehen. Echte Stärke zeigt sich nicht in der Lautstärke, sondern in der Klarheit und Souveränität, mit der Du sprichst.
Frage Dich: Wie reagiere ich, wenn ich auf Widerstand stoße? Fehlen mir die Worte oder die Argumente? Wenn ja, dann arbeite daran, Dich weiterzuentwickeln. Je mehr Du Dich bildest und Deine sprachlichen Möglichkeiten ausbaust, desto ruhiger, klarer und überzeugender wirst Du auftreten.
Erinnere Dich daran: Wahre Stärke liegt im Geist, nicht in den Fäusten. Wer reflektiert und gebildet ist, braucht keinen Fanatismus, um sich durchzusetzen. Denn der, der seine Gedanken und Emotionen klar und respektvoll ausdrücken kann, gewinnt nicht nur Respekt – er baut auch Brücken statt Mauern. Nutze Worte – nicht Gewalt. Das ist der Weg zu echter Stärke.