0
Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Vorstellungen davon

Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Vorstellungen davon

(Kommentare: 0)

Warum fühlst Du Emotionen? Warum bist Du manchmal wütend, frustriert, enttäuscht, verletzt, ängstlich oder traurig? Die Antwort ist einfach: Weil Du die Realität auf eine bestimmte Weise wahrnimmst. Du hast eine Vorstellung von der Wahrheit, und diese Vorstellung nimmt emotional einen Platz in Deinem Gemüt ein. Doch hier liegt der entscheidende Punkt: Wahrheit ist sehr individuell. Es gibt nicht „die Wahrheit“ – es gibt nur Deine Wahrheit, meine Wahrheit und die Wahrheit der anderen.

Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat eine Kollegin, die er einfach nicht leiden kann. Jedes Mal, wenn sie mit ihm spricht und ihn – aus seiner Sicht – abfällig behandelt, ärgert er sich so sehr, dass er innerlich vor Wut platzen könnte. Natürlich zeigt er es nicht. Eine falsche Bemerkung, und er würde sich bloßstellen – also schluckt er seinen Ärger hinunter. Doch das Problem bleibt: Stunden später grübelt er noch immer über die Situation nach und lässt sich seine Energie rauben.

Seine „Wahrheit“ ist: „Sie behandelt mich ungerecht, und ich bin feige, weil ich nichts sage.“ Doch was, wenn diese Sichtweise nur ein Ausschnitt ist? Was, wenn sie in Wahrheit gar nichts Abfälliges meint? Vielleicht ist es ihre Art zu sprechen. Vielleicht ist sie – so kenne ich sie – in Wirklichkeit darauf bedacht, fair zu sein. Doch sein Ärger entsteht, weil seine Wahrheit ihm suggeriert, ungerecht behandelt zu werden.

Was kannst Du tun? Achte bewusst auf Deine Emotionen. Wenn Du Dich ärgerst oder traurig bist, halte kurz inne und frage Dich: „Warum empfinde ich jetzt genau dies? Welche Gedanken habe ich gerade, die dieses Gefühl auslösen?“ Deine Emotionen sind das Ergebnis Deiner Gedanken – und das ist Deine Chance. Du kannst neue Gedanken wählen und damit eine neue Emotion erschaffen.

Anstatt Dich stundenlang zu ärgern, sag Dir: „Vielleicht gibt es eine andere Wahrheit. Vielleicht liegt es nicht an mir. Vielleicht hat sie einen schlechten Tag. Ich lasse es nicht zu, dass dieser Moment meine Energie raubt.“

Deine Gedanken sind der Schlüssel zu Deinen Gefühlen. Wenn Du lernst, sie bewusst zu lenken, wirst Du die Kontrolle über Deine Emotionen zurückgewinnen. Du kannst jederzeit neue Gedanken wählen und damit mehr Gelassenheit und innere Ruhe in Dein Leben bringen. Nutze diese Freiheit – sie liegt nur einen Gedanken entfernt!

Zurück